Januar und Februar | Der Rebschnitt einer der wichtigsten Arbeiten des Winzers, um ein Gleichgewicht zwischen Wachstum, Ertrag und Reife zu erzielen. Die Rebe ist eine wildwachsende Schling- oder Kletterpflanze, mit langen Trieben, die dem Licht entgegenwächst. Durch den Rebschnitt bringt der Winzer die wilde Form in einen kultivierten Rahmen. | Ungeschnittene Rebstöcke wachsen unkontrolliert, verwildern und bringen kleine Trauben mit geringer Qualität hervor. Durch den Rebschnitt wird eine hohe Qualität der Trauben erreicht. |
März | Meistens im März beginnen die Reben zu „bluten“, das heisst, an den Schnittstellen tritt Saft aus. Das ist ein Zeichen, dass die Rebe aus dem Winterschlaf erwacht. Jetzt startet das Biegen und Binden der Reben. Die Fruchtruten werden gebogen und an den gespannten Draht befestigt. | Durch das Biegen und Binden wird eine gleichmäßige Verteilung der Triebe erreicht. |
April | Im April sollte die Bodenbearbeitung erfolgen, da die Reben am besten in einem lockeren, gut durchlüfteten, humus- und nährstoffreichen Boden wachsen. Der Boden wird Mineral- und Nährstoffen gedüngt. | Nun muss die Natur ihr Ding tun, das heisst es braucht Sonne und Regen stets zur rechten Zeit. |
Mai | Der Austrieb der Reben ist deutlich zu erkennen. Schon früh sieht man die sogenannten Gescheine, aus denen später die Trauben werden. Diese jungen Triebe sind sehr anfällig gegen Pilzkrankheiten. Der Winzer muss zum rechten Zeitpunkt eingreifen, um die Reben mit einem Pflanzenschutzmantel zu schützen. | Je nach Witterung müssen die Schutzspritzungen mehrmals durchgeführt werden. |
Juni | Jetzt ist es Zeit, die Geiztriebe auszubrechen, das sind überflüssige Triebe am Fuss des Rebstocks. Ende Juni beginnen die Reben zu blühen, sie brauchen ihre Ruhe. Das Beste ist jetzt trockenes, sonniges Wetter. So verläuft auch die Selbstbefruchtung der Reben gut. | Je nach Wetter muss der Winzer darauf achten, dass sich keine Pilzkrankheiten am Rebstock entwickeln. |
Juli | Jetzt, nach der Blüte, wird mit Laubarbeiten begonnen. Dabei werden Blätter entfernt, um die Durchlüftung der Reben zu fördern. Eine teilweise Entblätterung hilft unter anderem, die Beeren gegen Sonnenbrand abzuhärten. Triebe werden festgebunden, um sie vor Windbruch zu schützen. Die obersten Triebspitzen werden entfernt. Die Kraft der Reben verteilt sich so auf die unteren Triebe und die Beeren. | Mit diesen Arbeiten wird einem schädlichen Pilzbefall vorgebeugt. Wenn der Rebstock gut durchlüftet ist, können keine oder selten Pilzkrankheiten ausbrechen. |
August | Jetzt beginnt die Reifephase der Trauben. Zu späte Gescheine (aus denen sich die Trauben bilden), müssen entfernt werden. Weiterhin muss die Winzerin auf Pilzinfektionen achten, um notfalls mit Pflanzenschutz ein Ausbruch von Pilzkrankheiten zu stoppen. | Von nun an beeinflusst die Witterung im verstärkten Maße die Entwicklung der Trauben, die Qualität und den Zuckergehalt in den Trauben. |
September | Langsam beginnen die Trauben „weicher“ zu werden; Zucker und Aromastoffe lagern sich in den Trauben ein. | Die Witterung spielt eine große Rolle. Warme Tage und kühle Nächte sind optimal, damit sich die Aromen in der Traube entwickeln. |
Oktober | Jetzt, oder je nach Lage oder Jahr auch schon früher, werden die Trauben gelesen. Der „Oechsle Grad“ (das heisst, der Zuckergehalt der Trauben) wird gemessen, man läuft durch den Weinberg, probiert die Trauben, hofft auf den „goldenen“ Oktober. Jeder Sonnenstrahl ist wichtig, um eine optimale Qualität der Weine zu erreichen. | Sehr wichtig bei der Ernte: Faule oder unreife Trauben müssen bei der Lese konsequent entfernt werden. |
November und Dezember | Die Arbeit im Weinberg ruht – der Winzer wird zum Kellermeister. Es ist seine Aufgabe, den besten Wein aus den Trauben zu produzieren. Im Weinkeller gärt der Traubenmost in Fässern. | Bei der Gärung wird aus dem Fruchtzucker der Trauben Alkohol und Kohlensäure gebildet. |