Familie Dillier

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Ein Paradies für müde und gestresste Städter

Wer auf den Lützelhof im schwyzerischen Pfäffikon kommt, wird schon bei der Einfahrt mit «Herzlich Willkommen» geheissen auf dem prächtigen Hofschild. Und man bemerkt gleich, hier läuft was. Vor der Scheune steht ein hölzerner Heuwagen mit einem Angebot von Blumen und Sträussen, rechts sind die Eingänge zum Hofladen und zum Schlaftrakt von «Schlaf im Stroh», auf der linken Seite lädt neben dem Gehege der Zwerggeissen die rustikale «Jägerhütte» mit Bänken und Tischen zum Bleiben ein. «Meine Gäste geniessen die echte Bauernhof-Atmosphäre bei uns», erzählt der Betriebsleiter und Landwirt Benno Dillier. Er weiss aus langjähriger Erfahrung, dass seine Gäste, die sehr oft keinen Bezug zur Landwirtschaft haben, «ein authentisches Bauernhof-Erlebnis wünschen und sich zugleich erholen wollen», und das könne er als gelernter Bauer bieten.

Party feiern und Schlafen im Stroh

Viele Gäste übernachten bei Dilliers, denn der Lützelhof bietet Schlafplätze unter der Marke «Schlaf im Stroh» an sowie Matratzen-Gruppenunterkünfte mit. Oberhalb der Scheune kann man im originellen Wagen «Gartenhaus» in Strohbetten schlafen oder im «Hotel Zwergenhaus» etwas komfortabler im Doppelbett. Viele Gäste übernachten auch nach einer Feier auf dem Hof, denn der Lützelhof bietet auch die «Party-Tenne» für Feste an. «Die Event-Saison dauert bei uns von Ende April bis Ende September, jedoch kochen wir nicht selber für die Gäste», erklärt der Land- und Gastwirt Benno Dillier. Mahlzeiten liefere die Metzg am Dorfplatz in Pfäffikon und für den Service können Dilliers ein eingespieltes Team herbeirufen. Benno bewirtet gerne Gäste und weiss aus Erfahrung: «Wenn unsere Familie und unser Team mit Freude Gäste begrüssen, strahlt das auch auf die Besucher aus.» So bleibe jeder Anlass auf dem Lützelhof lange in guter Erinnerung.

60% der Schweizer Bauernhöfe betreiben eine zusätzliche Tätigkeit. Jeder vierte zum Beispiel verkauft eigene Produkte.

Viehbauer und Schnittblumen-Anbauer

Benno Dillier ist ein Bauer mit allem drum herum. Mit seiner Frau Karin bewirtschaftet er einen 30 Hektaren grossen Bauernhof südlich und etwas oberhalb von Pfäffikon. 40-Braunvieh-Milchkühe und 35 Braunvieh-Jungrinder weiden ringsum auf saftigen Weiden. Weiter gehören 15 langhaarige Schottische Hochlandrinder mit riesigen, ausladenden Hörnern zum Hof wie auch eine kleine Herde Zwergziegen. Auf dem grössten Teil der Flächen wächst Futter für Dilliers Vieh. Eine Hektare ist bepflanzt mit Schnittblumen, Beeren, Gemüse und Obst. Alles was hier wächst, wird im Hofladen verkauft. «An unseren vier Selbstpflück-Standorten in Pfäffikon und Freienbach kann man die Blumen direkt im Feld pflücken und vor Ort bezahlen. Zudem haben wir drei Verkaufsstellen, wo man frische Blumen und Sträusse kaufen kann», erklärt der umtriebige Bauer. Benno ist zudem ausgebildeter Meisterlandwirt. Als solcher bildet er Lehrlinge aus. Auf seinem Hof können zukünftige Landwirtinnen und Landwirte Erfahrungen in Viehzucht, Pflanzenbau, Gästebewirtung und Direktverkauf sammeln.

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Die Leute hinter dem Erfolg

Der Lützelhof bietet mit Schnittblumen, Schlafen im Stroh, Events und Hofladen ein vielfältiges Angebot für die urbane Bevölkerung. «Unser Betrieb tut enorm viel für ein gutes Image der Schweizer Landwirtschaft», ist Benno überzeugt. Aber die Arbeit zahle sich auch finanziell aus. Denn die Erträge aus Direktverkauf und Agrotourismus machten die Hälfte des Einkommens aus, die andere Hälfte komme aus der Landwirtschaft, erzählt er. Wer macht all die Arbeit? Benno zählt auf:  «Meine Frau Karin erledigt das Rechnungswesen und die Buchhaltung, ich erledige das Tagesgeschäft. Meine Eltern Anneliese und Hans arbeiten auch täglich mit. Angestellt sind zudem meine beiden Lehrlinge und drei Frauen für Hofladen, Schnittblumen und die Reinigung. Bei Anlässen habe ich ein Serviceteam, welches für die Events arbeitet. Die beiden Söhne sind in der Ausbildung. Tobias als Zimmermann, Patrick als Informatiker. Von Frühling bis Herbst arbeiten wir mit wenig Pausen», verrät Benno. Um hie und da abzuschalten, besitzt das Paar einen Wohnwagen am Ägerisee, welcher ihnen von Zeit zu Zeit als willkommene Ruhe-Oase dient.

Nur 4 Prozent der Schweizer Bauernhöfe bieten Beherbergung, Gastronomie oder Events an. Die Zahl hat kaum zugenommen.

Mund-zu-Mund-Werbung ist die beste Reklame

Im Hofladen kann man in der Saison tagesfrisch gepflückte Beeren und Früchte kaufen. Im Laden riecht man den verführerischen Duft der frischen Beeren. Ausser auf ihrer Webseite machen Dilliers keine spezielle Werbung für den Hofladen, denn «gute Qualität und die Mund zu Mund-Werbung ist die beste Werbung», weiss Benno. Während des Lockdowns im Frühling 2020 sei der Laden sogar regelrecht überrannt worden. Heute kauften aber wieder  Stammkundschaft und Übernachtungsgäste im Hofladen ein. Weil der Lützelhof direkt am historischen Jakobsweg zwischen Rapperswil und dem Kloster Einsiedeln und an der Veloroute 9 von Schweiz Mobil liegt, seien die Schlafplätze gut gebucht.

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