Peter Anderhub

Ich bin Schweinehalter und stolz darauf. Schon als Kind konnte ich mir nichts Besseres vorstellen, als den Betrieb meiner Eltern hier in Muri im Aargauer Freiamt weiterzuführen. Immer wieder stelle ich fest, dass Leute gegenüber Schweinen eher negativ eingestellt sind. Dabei handelt es sich um äusserst intelligente und sensible Tiere. Die Auslauftüren in unserem Stall können sie von innen und aussen selbst öffnen. Sie merken sofort, wenn jemand nervös ist. Je gelassener ich bin, desto ruhiger sind die Tiere. Meine Devise ist deshalb, ihnen eine möglichst gute Umgebung zu bieten und sie selbst machen zu lassen. Zum Beispiel bei der Geburt.

Mein Betrieb ist ein Zuchtbetrieb. Das heisst, ich halte Mutterschweine. Die Ferkel kommen im Alter von 9 bis 10 Wochen auf die immer fünf gleichen Landwirtschaftsbetriebe für die Mast. Ich produziere für das Label IP Suisse. Die nicht säugenden Tiere haben Auslauf und alles ist eingestreut. Leider gibt es für diese Zusatzleistung keinen ausreichenden Mehrpreis. Mit 220 Mutterschweinen gehöre ich zu den grösseren Betrieben in der Schweiz. Als einziges Land der Welt ist bei uns die Anzahl Tiere pro Hof auf 250 Mutterschweine beschränkt. Die Schweinezucht ist sehr anspruchsvoll, und arbeitsintensiv. Es ist wichtig, sich gut um die Tiere zu kümmern. Wir schauen jeden Tag zweimal nach allen. Gerade die kleinen Ferkel sind zartbesaitet. Sie müssen zuerst genügend Muttermilch und die Antikörper darin erhalten, um ihr Immunsystem aufzubauen.

In diesem Video von SRF Einstein bekommst du einen Einblick in unseren Stall und kannst bei einer Geburt zuschauen. Es ist ein 360°-Video, du kannst also den Blickwinkel selbst anpassen und dich umsehen.