Wie leben Freiland-Poulets?
Freilandhaltung für Mastpoulets ist selten. Die Poulets vom Hof Buchacker sind ab dem 21. Lebenstag, wenn es die Witterung zulässt, täglich auf der Weide. Dort können sie scharren, Gräser und Würmer picken und sich sonnen. Zum Ruhen und Schlafen ziehen sie sich in den Stall zurück.
Wer zieht Schweizer Poulets auf?
Über 1’000 Bauernfamilien in der Schweiz ziehen auf ihrem Betrieb Poulets auf. Die meisten dieser Hühner werden in Vertragsmast aufgezogen. Das heisst, der Abnehmer bestimmt wann und wieviel Poulets aufgezogen werden und wann sie zur Schlachtung abgeholt werden. Nur wenige Bauern verkaufen ihre Poulets direkt ab Hof.
Wie viele Mastpoulets hat ein Schweizer Betrieb?
Durchschnittlich 7’500 Tiere, aber höchstens 24’000 erwachsene Mastpoulets hat ein Schweizer Betrieb. Das Schweizer Landwirtschaftsgesetz schreibt maximale Tierbestände pro Bauernhof vor. Das ist weltweit einzigartig. Auf dem Buchacker leben die Poulets in zwei kleinen Herden zu je 450 Poulets. Sie haben viel mehr Platz als das Gesetz vorschreibt und Auslauf ab der dritten Lebenswoche.
Wie lebt ein Poulet bei Sandra?
Die Küken einer französischen Landrasse kommen am Tag nach dem Schlupf von der Schweizer Brüterei zu Sandra auf den Hof. In der Vertragsmast wachsen sie innerhalb von 35 Tagen zu einem zwei Kilogramm schweren Poulet. Bei Sandra in der Freilandhaltung leben sie 60 bis 65 Tage. Sie wachsen langsamer, aber mit mehr Platz im Freien.
Wie wichtig ist Hygiene im Stall?
Eine optimale Stallhygiene ist für Krankheitsprävention und Tierwohl der Poulets wichtig. Auf dem Stallboden liegt eine lockere und trockene Einstreu, so dass die Mastpoulets mit den Füssen darin scharren können. Die Einstreu besteht aus Stroh oder Strohmehl.
Was bedeutet Freilandhaltung, was Bio?
In der Freilandhaltung haben die Poulets zusätzlich Ausgang auf eine weitläufige Weide. Bei Sandra sind die Herden kleiner, die Tiere wachsen langsamer, das Platzangebot pro Tier ist grösser. Mastpoulets mit Freilandhaltung haben eine doppelt so lange Mastdauer, so dass die Poulets im Laden deutlich mehr kosten als solche ohne Weide. Bei Bio-Poulets stammt das Futter aus biologischem Anbau.
Was fressen die Mastpoulets?
Das Futter besteht aus Weizen, Mais und eiweisshaltigem Soja- und Rapsschrot, beides Nebenprodukte aus der Speiseölgewinnung. Sandra bezieht alles Geflügelfutter von einer Mühle in der Region. Ihre Poulets fressen fast doppelt so viel Futter wie solche in reiner Stallhaltung.
Wie gesund ist Pouletfleisch?
Pouletfleisch ist gegenüber Rind und Schwein fettarm und liefert viel Eiweiss. 100 Gramm Pouletschnitzel enthalten 73,8 g Wasser, 23,1 g Protein, 1,2 g Fett und 0,4 g Eisen. Das Pouletfleisch erlebte in den vergangenen Jahrzehnten einen starken Aufschwung. Heute isst jede Person in der Schweiz im Durchschnitt 14 kg Pouletfleisch pro Jahr, vor 50 Jahren war es ein Drittel.
Was macht Sandra mit dem Mist?
Pouletmist ist ein wertvoller Hofdünger für den Pflanzenbau auf dem Bauernhof. Im Gegensatz zur Gülle ist er trocken und verursacht bei der Ausbringung weniger Emissionen. Er ersetzt beachtliche Mengen an Kunstdünger, der sonst importiert würde. Sandra streut den Mist auf ihre Wiesen und Äcker.