Quinoa

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Der «Peru-Reis»

Quinoa stammt aus Südamerika und war über lange Zeit Hauptnahrungsmittel der dortigen Bevölkerung. Insbesondere in den Anden, auf Höhen über 4000m, wurde es angebaut. Dort wächst Mais nämlich nicht mehr. Die Bezeichnung «Quinoa» stammt aus der Sprache Quechua und bedeutet «Mutterkorn» im Sinne von Hauptnahrungsquelle. Bisweilen wird Quinoa auch als Inka-Reis, Peru-Reis, Inka-Korn oder Anden-Korn bezeichnet.

Schweizer Quinoa

Der Anbau von Quinoa nimmt auch in der Schweiz zu. Biofarm und IP-Suisse haben diverse Betriebe unter Vertrag. Allerdings ist Quinoa nach wie vor eine Risikokultur, bei der viele Voraussetzungen wie Klima, Boden, Anbautechnik oder Wetter stimmen müssen, damit die Erträge interessant sind.

Kein Getreide!

Quinoa liefert stärkehaltige Körner, ist aber dennoch kein Getreide. Botanisch gesehen ist es nämlich kein Gras (wie Getreide) und daher ein sogenanntes Schein- oder Pseudogetreide. Die meisten Sorten sind deshalb glutenfrei und für Personen mit Allergien geeignet. Brot allein aus Quinoa-Mehl zu backen ist nicht möglich, da die fehlenden Gluten dazu führen, dass der Teig nicht aufgeht. Die Mischung mit einem anderen Mehl führt zu schmackhaften Ergebnissen. Quinoa kann auch für glutenfreies Bier verwendet werden. Die Blätter kann man als Gemüse oder Salat geniessen.

Anspruchslos und herausfordernd zugleich

Im Anbau ist Quinoa trotz den niedrigen Ansprüchen nicht ganz einfach. Einerseits sind dafür Unkräuter, Schädlinge und Krankheiten verantwortlich. Andererseits ist besonders die späte Verunkrautung heikel, da sie die Ernte behindern und den Ertrag schmälern kann. Manche Sorten benötigen ausserdem eine erhebliche Stickstoffdüngung. Mit einem frühen Saattermin kann man hier Zeit gewinnen. Auch die Ernte ist eine Herausforderung: Die Körner in den grossen Samenständen reifen ungleichmässig ab und müssen anschliessend getrocknet werden, was die Kosten erhöht.

Auf dem Speiseplan der NASA

In Nordamerika und Europa wurde Quinoa in den 1990er Jahren bekannt, als die NASA das Lebensmittel auf den Speiseplan für Weltraum-Missionen aufnahm. Der hohe Proteingehalt und die essenziellen Aminosäuren machen Quinoa zu einem sehr gesunden Lebensmittel. Die Nachfrage stieg. Die Kehrseite ist, dass in Südamerika viel mehr Quinoa produziert wird, was zunehmend zu Erosion führt. Ausserdem wird ein Grossteil der Ernte exportiert, die Preise im Inland steigen und die einheimische Bevölkerung kann sich das Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten.

Quinoa in der Küche

Das Scheingetreide bietet vielseitige Verwendungsmöglichkeiten:

  • Kochen in Salzwasser (ca. 15 Minuten) als Risotto, für Salate usw.
  • Mahlen und damit backen (in Mischung mit Weizen-, Reismehl o.ä. aufgrund der fehlenden Gluten)
  • Anstatt Quinoa zu mahlen kann man es auch sehr weichkochen (25min) und anschliessend anstatt Mehl für Teige verwenden, zum Beispiel für Omeletten
  • In Milch kochen und süss als Milchquinoa essen
  • Die Körner kann man keimen für Salate
  • Körner puffen wie Popcorn
  • Geröstet in der Pfanne erhält es einen intensiveren Geschmack

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