Schweizer Hühnerrassen

Home > Wissen & Facts > Tiere > Geflügel > Schweizer Hühnerrassen

Appenzeller Barthuhn

Das Appenzeller Barthuhn zeichnet sich durch einen kräftigen Vollbart bei den Hähnen wie bei den Hennen aus. Dieser ist bereits bei den Eintagesküken erkennbar und bedeckt Kehl- und Ohrlappen. Dadurch kommen die Tiere auch mit kalten Temperaturen zurecht. Wie der Name sagt, stammt das Barthuhn aus dem Appenzell. Hier wurde es ab Mitte der 1860er Jahre aus verschiedenen Landhuhnrassen gezüchtet.

Diese Schweizer Hühnerrasse kommt in den Farben schwarz, blau und rebhuhnfarben vor. Vor allem die letzte ist selten geworden. Die Hennen bleiben rebhuhnfarben, während sich bei den Hähnen mit der Zeit ein metallisch-kupferner Glanz entwickelt. 1985 übernahm ProSpecieRara die letzten rebhuhnfarbenen Tiere und die Koordination der Zucht. Anfänglich kämpfte man mit gravierenden Inzuchterscheinungen, die aber mehrheitlich behoben werden konnten. Heute ist der Bestand stabil. Die Hennen liefern im ersten Jahr etwa 150 weissschalige Eier mit einem Gewicht von ca. 55 Gramm. Sie können über mehrere Jahre Eier legen. Da ihr Bruttrieb nur mässig gut ausgebildet ist, bleiben sie selten auf den Eiern hocken.

Appenzeller Spitzhaubenhuhn

Das Appenzeller Spitzhaubenhuhn ist besonders an seinem speziellen Kopfschmuck erkennbar: die schmale, nach vorne geneigte Federhaube erinnert an die Trachtenhaube der Appenzeller Sonntagstracht. Die Rasse besitzt nur kleine Kehllappen und statt eines Kammes zwei kleine Hörnchen und ist dadurch besonders gut auf kalte Temperaturen vorbereitet. Das Spitzhaubenhuhn klettert gerne und fliegt sehr gut. Ausserdem übernachtet es gerne auf Bäumen, auch im Winter.

Von ursprünglich zehn verschiedenen Farben gibt es heute noch fünf. Am häufigsten ist silber-schwarz-getupft. Die anderen vier Farben sind sehr selten und werden von ProSpecieRara unterstützt: gold-schwarz-getupft, reingolden, schwarz und reinweiss.

Diese Schweizer Hühnerrasse soll bereits im 15. Jahrhundert in den Klöstern des Alpenraumes gezüchtet worden sein. Im 20. Jahrhundert gab es die Rasse nur noch im Appenzell, daher der Name. Die Hühner werden dort auch «Gässerschnäpfli» und «Tschüpperli» genannt. Anfang der 50er Jahre wäre die Rasse beinahe ausgestorben. 1983 übernahm ProSpecieRara die Zucht, deren Schwerpunkt in der Ostschweiz ist.

Schweizerhuhn

Das Schweizerhuhn erinnert mit seinem weissen Gefieder und dem roten Kamm an die Schweizer Flagge. Gezüchtet wurde es 1905 in Amriswil und erlebte seine Blütezeit zwischen den Weltkriegen. Als klassisches «Selbstversorger-Huhn» liefert es Eier und Fleisch. Mit den frostsicheren Kämmen und kleinen Kehllappen kommt es auch gut mit niedrigen Temperaturen zurecht. Das Schweizerhuhn fliegt nicht besonders gut und gilt als ruhig und zutraulich.

Mit dem Aufkommen der industrialisierten Landwirtschaft nach dem zweiten Weltkrieg und den Hybridrassen, die rund doppelt so viele Eier legen, verschwand diese Schweizer Hühnerrasse langsam. Seit 1991 führt ProSpecieRara die verbliebenen Zuchtlinien weiter. Im Zuge zu der Diskussion über das Kükentöten wird das Schweizerhuhn als Zweinutzungsrasse wieder interessant. Die Hähne können also gemästet werden, die Hühner legen zwischen 170 und 200 Eier im Jahr zu je ca. 55g.

Das könnte dich auch interessieren