Daniel Rüttimann

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«Ich freue mich jedes Jahr auf den Brunch am 1. August»

Am Ortsrand von Cham, das am Nordende des Zugersees liegt, sitze ich unter dem Nussbaum der Familie Rüttimann vom Enikerhof. Ich plaudere an diesem heissen Julitag im Schatten mit dem Landwirt Daniel Rüttimann über den Brunch auf dem Bauernhof vom kommenden 1. August. Daniel Rüttimann hat schon grosse Brunch-Erfahrung, denn seine Familie führt diesen schon seit 20 Jahren durch. «Ich freue mich jeweils schon im Voraus darauf», erklärt er. Denn Rüttimanns pflegen seit jeher einen intensiven Kontakt mit der Bevölkerung von Cham und der umliegenden Orte, befindet sich ihr Hof doch direkt an der Hauptstrasse. Aus diesem Grund starteten Rüttimanns schon vor rund einem Vierteljahrhundert mit dem Direktverkauf von Obst und Gemüse. Heute ist dieser eine wichtige Einkommensquelle des Enikerhofs – gleich neben dem geraniengeschmückten Bauernhaus, direkt an der Strasse, steht der moderne Hofladen.

Im angenehm gekühlten Laden wird jetzt im Juli ein vielseitiges, duftendes und in allen Farben leuchtendes Angebot an saisonalen Sommerfrüchten präsentiert: Am gleichen Tag gepflückte reife Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren. Daneben locken grosse, dunkle Kirschen zum Kauf. Ergänzt wird das Angebot mit einem vielfältigen, saisonalen Angebot. Weiter werden Fruchtsäfte, Konfitüren, Destillate sowie Brote und Kuchen aus der eigenen Hofbäckerei angeboten. Ergänzt wird das vielfältige Sortiment durch Produkte von benachbarten Höfen, die ebenfalls Direktverkauf betreiben. Marie-Theres Rüttimann, Daniels Mutter, begrüsst gerade im sorgfältig dekorierten Hofladen freundlich die Kunden.

Brunch auf der Wiese unter Bäumen und Zelten

«Der Brunch am 1. August findet nicht direkt hier auf dem Hof, sondern 100 Meter inmitten einer grünen Wiese unter Hochstamm-Obstbäumen statt» erklärt Daniel Rüttimann. Dort werden die Brunch-Gäste an Tischen unter Bäumen oder unter Partyzelten mit eigenen, selbstgemachten Hofspezialitäten verwöhnt. Daneben steht das «Eventlokal Enikerhof», das speziell für Partys aller Art bis 80 Personen eingerichtet ist. In der Küche dieses Gebäudes sei die Infrastruktur für den Brunch am 1. August schon vorhanden, erklärt Daniel Rüttimann. «Unter dem Vordach werden am 1. August die Buffets aufgebaut», erklärt er vor Ort. Ein Tisch werde gefüllt mit Zöpfen, Broten und Kuchen aus der hofeigenen Bäckerei. Daniels Schwester Luzia Ineichen ist ausgebildete Bäckerin. Sie backt das ganze Jahr in der Hofbäckerei für den Hofladen und die Märkte, welche die Familie wöchentlich besucht.

Vor dem 1. August wird sie Extra-Backschichten einlegen, damit das Buffet mit feinen Backwaren gefüllt werden kann. «Daneben wird eine spezielle Rösti- und Spiegelei-Station aufgebaut», erklärt Rüttimann. Anschliessend werden zwei grosse Buffets mit Käse und Fleisch stehen. «Ab 11 Uhr gibt es die Spezialität des Enikerhofs: Älplermagronen», bemerkt der erfahrene Brunch-Wirt. Dazu offerieren wir den Gästen ein Dessertbuffet mit hofeigenen Früchten. «Das alles ist im Preis von 40 Franken für erwachsene Personen inbegriffen», betont Daniel Rüttimann. Selbstverständlich gehören auch Getränke wie Kaffee, Milch und hofeigene Fruchtsäfte dazu. Neustens sei sogar auf speziellen Wunsch hin sogar laktosefreie Milch erhältlich. «Zugekauftes Bier, Limonaden und Orangenjus müssen jedoch zusätzlich bezahlt werden», erklärt er die einzige Ausnahme.

Dank Familie und einem grossen Helferteam läuft es

Jetzt, kurz vor dem Brunch, wird auf der Wiese das Gras geschnitten. «Ich plane einen Brunch mit maximal 500 Leuten gemäss aktuellen Corona-Vorschriften», erklärt Rüttimann seine Pläne. Laut Corona-Vorschriften müssen sich die Leute anmelden. «Derzeit bin ich zur Hälfte ausgebucht», weiss er. Der umtriebige Landwirt, der seit 2017 die 20 Hektaren des Hofes mit Ackerbau, Grünland, Gemüse, Hochstammbäumen und Beeren in eigener Verantwortung und mit vier Angestellten bewirtschaftet, weiss aus Erfahrung, dass viele Anmeldungen erst kurz vor dem 1. August kommen. Er ist zuversichtlich, dass sein Brunch auch 2021 ausgebucht sein wird. Seit drei Jahren unterstützt ihn der Lebenspartner seiner Schwester, Sebi Heller, in der Organisation. «Vier Augen sehen mehr als zwei», ergänzt er. Daniel Rüttimann ist ein erfahrener Organisator. Er führt neben dem Hofladen auf dem Betrieb auch den Laden «Gnuss Buur» in der Stadt Zug, fährt jede Woche auf Wochen- und Spezialitätenmärkte, beliefert Kunden über den Hauslieferdienst «Saisonbox» und Gastronomiebetriebe. «Der Aufwand steigt nicht wesentlich, ob ich 200 oder 500 Gäste am 1. August bewirte», lautet seine Erfahrung.

Vor Corona habe sein Helferteam jeweils 800 bis sogar 1000 Gäste bewirtet. Im Corona-Jahr 2020 sei der Aufwand für seine 300 Gäste aber gestiegen, weil Essen und Getränke an die Tische serviert wurden. «Die Folgen waren lange Wartezeiten und leider ein paar Reklamationen», musste er erfahren. Aus diesem Grund wird der Brunch 2021 wieder auf Buffets mit Selbstbedienung umgestellt. Rüttimanns Helferteam wird das Essen den Brunch-Gäste auf die Teller schöpfen. Daniel Rüttimann weiss warum: «Erstens ist so die Verweildauer der Gäste am Buffet kürzer und zweitens präsentieren sich die Auslage immer einem sauberen, appetitlichen Zustand». Wenn um 13 Uhr, nach dem Ende des Brunchs, seine Gäste zufrieden seien, sei das ganze Helferteam und auch er glücklich, betont er. «Am meisten Lob erhalten wir von den Gästen für das vielfältige Buffet», erinnert er sich. Wertschätzung und zufriedene Gesichter überstrahlen allfällige Kritiken. Er lerne jährlich dazu, so dass es immer besser funktioniere. Der grösste Aufsteller des Tages sei, wenn er nach dem Aufräumen mit seinem Helferteam in aller Ruhe zusammensitzen und Rückschau auf einen lebhaften Tag halten könne, wo ein paar hundert Leute auf seinem Hof satt, glücklich und zufrieden wurden.

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