Hopfen und Malz, Gott erhalts!
Bier war im Mittelalter in vielen Ländern das tägliche Getränk der meisten Menschen. Es enthält Kalorien und diente so der Ernährung ärmerer Bevölkerungsschichten. Ausserdem wurde es bei der Herstellung aufgekocht und allfällige Krankheitserreger im Wasser starben ab. Dennoch scheint es eine Menge Probleme gegeben zu haben. Bisweilen war das Gebräu giftig, nicht zuletzt aufgrund der Beigabe von Baumrinde oder Pflanzen wie Tollkirschen. Stiegen die Preise für die Zutaten versuchten Brauereien, den Verdienst durch Panschen hochzuhalten. Deshalb verabschiedeten viele Regionen sogenannte «Reinheitsgebote»: Bier soll nur Hopfen, Malz und Wasser enthalten.
Der Spruch «Hopfen und Malz, Gott erhalts!» soll sich auf den Geschmack von Bier beziehen. Offenbar war es schwierig, wohlschmeckendes Bier herzustellen. Die Aufgabe von Hefe im Gärprozess war noch unbekannt – man habe aber beobachten können, dass Biere aus Brauereien, die neben Bäckereien lagen, schmackhaft waren. Offenbar sind Hefeorganismen durch die Luft in den Braukessel gelangt.